Schriftstellerin Felicitas Hoppe wurde heute, am 17. Juli 2021, mit dem Kasseler Literaturpreis ausgezeichnet. Der Preis, bestehend aus 10.000 Euro und einer Bronze‐Skulptur der Bildhauerin E.R. Nele, wurde in der Grimmwelt Kassel in einem kleinen Kreis geladener Gäste verliehen. Zugleich erhielt der Schweizer Autor und Dramatiker Lukas Linder den Förderpreis Komische Literatur in Höhe von 3.000 Euro. Vorgeschlagen von seinem Verlag Kein & Aber aus Zürich, hatte er sich gegenüber Nominierungen von knapp 40 Verlagen durchgesetzt.
„Felicitas Hoppes einzigartigem und vielfältigem Oeuvre liegt auf allen Ebenen des Schreibens Humor als Haltung zur Welt und als Quelle literarischer Einbildungskraft zugrunde. Ihre faszinierende poetische Beweglichkeit hat sagen‐ und märchenhaft verdichtete Geschichten hervorgebracht, die von Picknick der Friseure bis Prawda reichen. Gelehrt und vergnüglich werden dabei viele volkstümliche und hochliterarische Traditionen eingeflochten und fortgesponnen“, begründet der Stiftungsrat die Wahl von Felicitas Hoppe. „Der groteske Humor von Felicitas Hoppes Sprachkunst eröffnet auf ausgesprochen zugewandte Weise einen neuen Zugang zur Lebenskunst.“
Über den Literaturpreis
Der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor wird seit 1985 jährlich von der Stiftung Brückner‐Kühner und der Stadt Kassel vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und zeichnet Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus, deren Werk von Komik und Groteske auf hohem künstlerischen Niveau geprägt ist. Der Preis wurde bis 1996 auch an Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler verliehen, deren Forschung sich mit diesem Feld beschäftigt; seither geht er ausschließlich an Künstlerinnen und Künstler. Zu den bisher ausgezeichneten Personen gehören unter anderem Loriot, Wolf Haas, Sibylle Berg und Heinz Strunk.
Über den Förderpreis Komische Literatur
Seit 1999 vergibt die Stiftung Brückner‐Kühner zusammen mit der Stadt Kassel den Förderpreis Komische Literatur zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Der mit 3.000 Euro dotierte Förderpreis wird auf Vorschlag von Verlagen an Autorinnen und Autoren vergeben, die auf Deutsch schreiben und noch am Anfang bzw. in einer frühen Phase ihrer schriftstellerischen Laufbahn stehen.
Bislang wurden folgende Personen ausgezeichnet: Frank Schulz, Jochen Schmidt, Tilman Rammstedt, Jess Jochimsen, Philipp Tingler, Michael Stauffer, Rebekka Kricheldorf, Jan Neumann, Tino Hanekamp, Wolfram Lotz, Arno Camenisch, Kirsten Fuchs, Ferdinand Schmalz Dagmara Kraus, Jakob Nolte und zuletzt Chrizzi Heinen.
Die Stiftung Brückner‐Kühner
Die Stiftung wurde 1984 von den Schriftstellern Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner ins Leben gerufen. Die Stiftung wirkt heute als Literaturzentrum auf den Gebieten des Komischen und der international avancierten Poesie. Zudem unterhält sie das Dichterhaus Brückner‐Kühner als Literaturmuseum, um von hier aus die Erinnerung an das Stifterpaar wachzuhalten.
Dem Stiftungsrat gehören folgende Personen an: der Literaturprofessor Dr. Dr. h.c. Walter Pape (Vorsitzender, Köln), die Lektorinnen Friederike Emmerling (Frankfurt a.M.) und Dr. Renate Jakobson (Berlin), der Literaturwissenschaftler und Autor Christian Maintz (Hamburg), der Literaturprofessor Dr. Uwe Wirth (Gießen), Dr. Thomas Wohlfahrt, Leiter der literaturWERKstatt Berlin, sowie einmalig der jeweilige Preisträger. Geschäftsführender Kurator der Stiftung ist der Literaturwissenschaftler Dr. Friedrich W. Block.
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