Im September 2007 gründete Sonia Simmenauer den Verein Jüdischer Salon am Grindel e.V. Das Ziel: Jüdische Kultur und Traditionen im weitesten Sinne zu fördern, darzustellen und einer interessierten Öffentlichkeit zu vermitteln. In einer Atmosphäre von Toleranz und Verständigung soll im Austausch mit Kulturschaffenden Diskussion und Reflexion ermöglicht werden. Ort der Begegnung sind das Café Leonar mit angeschlossener Buchhandlung – und das bis heute. Der Betrieb wurde drei Tage nach der Eröffnung am 15. Januar 2008 mit Ausstellung, Kinderuni-Lesung, Musik, Film und Workshop aufgenommen. Im Jahr 2013 wurde das Gebäude neugebaut und der Jüdische Salon 2014 am alten Ort neueröffnet.
Der Jüdische Salon am Grindel widmet sich ausdrücklich der Gegenwart, im vollen Bewusstsein um die Vergangenheit. Er trägt wesentlich dazu bei, dem ehemals jüdisch geprägten Viertel ein kleines Stück von dem zurückzugeben, was einst seine Identität ausmachte. Die Schwerpunkte liegen auf ausgewählter Literatur, jüdischer Musik, Psychoanalyse und jüdischer Religion. Im Jüdischen Salon am Grindel finden Lesungen, Vorträge, Buchvorstellungen, Workshops, Gespräche und Konzerte statt.
Der Grindel ist ein Quartier im Hamburger Stadtteil Rotherbaum und entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum Zentrum der dortigen jüdischen Gemeinden. Synagogen und Gemeindeeinrichtungen wurden während der Reichsprogromnacht 1938 von den Nationalsozialisten zerstört und die verbliebenen Juden des Viertels 1941 nach Osteuropa deportiert. Das Viertel bildet auch heute ein Zentrum der jüdischen Gemeinde in Hamburg.
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